Orgelportrait

Regal, Nachbau nach Michel Klotz um 1600 

Altes Schloss, Orgelsaal

Über das Instrument

Unser Regal, ein Nachbau eines historischen Instrumentes aus dem Ende des 16. Jahrhunderts, ist ein seltenes, weil zwar im Mittelalter bis zur Renaissance häufig benütztes, in der Barockmusik aber wegen seines rudimentären Klanges nicht mehr geschätztes Instrument: Es repräsentiert zwei wichtige Entwicklungsstufen für die spätere Orgel. Das physikalische Problem, dass man dem Luftdruck entsprechend nur mit gleichbleibender Lautstärke und nicht mit crescendo oder decrescendo spielen kann, wurde durch Auflegen von zwei Eichenbrettchen auf der Spalte vor der Klaviatur gelöst, welche man abheben und damit die Lautstärke variieren kann; dies alles hat später in den romantischen Orgeln eine vergleichbare Lösung durch die Schwellwerksjalousien erhalten. Die zweite „Erfindung“ beim Regal war die Tonerzeugung durch schwingende Metallstreifen („Zungen“); diese reifte zur Entwicklung der Zungenpfeifen in der Barockorgel, die den gewünschten verfeinerten Ton durch Vorsetzen einer Röhre erreichten. Der Umfang unseres Regals reicht von C (mit unterbrochener Großoktav) bis a2; die Stimmung ist mitteltönig. Als Balggewichte dienen zwei Naturguss-Bleiriegel.

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