Das Alte Schloss Valley
Das ehem. Gerichts- und Pflegamtsgebäude der Grafschaft Valley führt den Namen „Altes Schloß Valley“ seit Ende der Barockzeit:
Der im Südosten steckende Kernbau des 12./13. Jahrhunderts und seine nördliche Vergrößerung des 16. Jahrhunderts erhielt nämlich 1778 eine Erweiterung: ein zweiter Erkerturm wurde angefügt, dann eine ganze westliche Zimmerfront, ein zentrierender Mittelturm und ein südlicher Symmetrieflügel. Damit ergab sich ein imposant breiter Längsbau, der dem Neuen Schloß von 1740 gegenüber lag. Das Neue Schloß, ein Vierflügelbau, trug das Attribut „Neu“ als Nachfolgebau der mittelalterlichen Burg, die nördlich vom Gerichts- und Pflegamtsbau auf dem Burgberg stand und um 1740 abgetragen wurde; auf diese Burg war das Gerichtsgebäude jahrhundertelang mit seiner Schauseite ausgerichtet, wie noch der Wening-Stich um 1700 zeigt.
Nach Abschluss der Gerichtsära 1848 kam eine Verwendung als Gasthaus bis 1965. Während dieser Zeit ließ der Gastwirt Johann Grasser 1895 den Mittelturm und den größten Teil des südlichen Symmetrieflügels abbrechen, wodurch nicht nur die Proportion, sondern auch die Standfestigkeit des Restgebäudes gestört wurde.
Eine Ansicht aus der Zeit um 1950
Eine noch frühere Ansicht des Alten Schlosses mit Türmen
Von 2008 bis 2010 konnte durch einen querschnittsgleichen Stützanbau im Süden die Einsturzgefahr gebannt werden. Wenn allerdings nicht schon ab 1987 eine innere Instandsetzung des Bautorsos durch Dr. Lampl erfolgt wäre, würde das Alte Schloss überhaupt nicht mehr bestehen.
Das in seiner Größe meist unterschätzte Hauptgebäude mit seinen sieben Etagen vom Keller bis zum Spitzboden enthält u.a. folgende Räume: Den 500jährigen Gewölbekeller mit Arrestzelle, im Erdgeschoss die beiden ehemaligen Amtszimmer mit wiederhergestellter Bohlen-Balkendecke, heute Bibliothek und Notenarchiv; im Obergeschoss den Orgelsaal als mittelgroßen Konzertsaal mit 80 Sitzplätzen, geeignet auch für standesamtliche Trauungen. Im Stützanbau befindet sich im Erdgeschoss die Eingangshalle und ein Museumsladen, ein doppelgeschossiges Atrium, im ersten Obergeschoss ein Vestibül vor dem Orgelsaal, für Stehempfänge mit Orgelmusik oder kleine Ausstellungen zu verwenden, und eine Diele unter dem offenen großen Dachstuhl mit Platz für vier wichtige Orgeln.
Eingangsbereich
Als Besucher des Orgelzentrums kommen Sie hier an.
Hier ist der Treffpunkt für Führungen durch das Orgelzentrum. Im Museumsladen finden Sie viele interessante Schriften rund um das Thema Orgel.
Orgeln und Ausstellungsstücke im Eingangsbereich
Orgelsaal
Im ersten Obergeschoß des befindet sich der Orgelsaal mit 80 Sitzplätzen. Der Vorraum wird für Stehempfänge oder kleine Ausstellungen genutzt.
Orgeln im Orgelsaal
Dachgeschoss
Im Vorraum des Dachgeschoßes sind derzeit 3 Instrumente spielfähig aufgestellt, für ein weiteres Instrument ist der Platz auf der erhobenen Empore vorgesehen. Ein Durchgang zum Dachboden des alten Schlosses führt zu einem der Depots des Orgelzentrums für eingelagerte Orgeln.
Orgeln im Dachgeschoss
Kinoorgelsaal
Im unterirdischen Bereich unter dem Garten des alten Schlosses befindet sich der Kinoorgelsaal. Nach Herstellung des Zugangsbaues wird dieser Raum zur Vorführung von (Stumm-) Filmen mit Kinoorgelbegleitung im Rahmen von Führungen und Konzerten zugänglich sein.